Briefmarken-Ratgeber
NEU
Grüß Gott, liebe Briefmarkenfreunde !
Eine von vielen Fragen mit Antwort:
Bei diversen Aushilfsjobs in Jugend- und Studienjahren bei der Deutschen Bundespost durfte ich auch Briefe abstempeln (mit der Hand!). Dienstanweisung war: Etwa Dreiviertel des Stempels auf die linke untere Ecke der Marke (so genau ging es nicht, da ein Stempelhammer benutzt wurde). Begründung: \"Die Sammler wollen nicht, dass der Stempel das ganze Markenbild zerstört\". Sammler, die zentrierte Stempel wollten, mussten zum Schalter gehen und sich ihre Marken stempeln lassen. Frage deshalb: Woran erkennen Sie, dass zentrierte Stempel tatsächlich aus der Bedarfspost stammen und nicht eben solche \"Sammlermache\" sind?

des Stempels auf die linke untere Ecke der Marke (so genau ging es nicht, da ein Stempelhammer benutzt wurde). Begründung: \"Die Sammler wollen nicht, dass der Stempel das ganze Markenbild zerstört\". Sammler, die zentrierte Stempel wollten, mussten zum Schalter gehen und sich ihre Marken stempeln lassen. Frage deshalb: Woran erkennen Sie, dass zentrierte Stempel tatsächlich aus der Bedarfspost stammen und nicht eben solche \"Sammlermache\" sind?
Antwort:
Diese Frage stellt sich an sich nicht, da es meiner Meinung nach keine "Sammlermache" gibt. Die Wertigkeit unseres Hobbys entsteht aus dem Zusammenspiel der Qualität der Sammelmarken und ihrer Häufigkeit in der gesammelten Art. Hätten alle Sammler ihre Sammelmarken in der Vergangenheit bei ihrem Postamt zentrisch abstempeln lassen bzw. würden es ständig tun, dann wäre das Massenware, die, ähnlich den ABO-Lieferungen, wertlos wäre. Unzählige philatelistische Objekte, die den hochwertigen Sammlermarkt ausmachen, sind Produkte besonderer sammlerischer Phantasien und füllen die Auktionskataloge weltweit. Zentrisch von normalen Postämtern gestempelte Marken, hier in besonderem Maße des Sammlegebiets Berlin, werden so gut wie nicht angeboten, Marken mit Versandstellen- oder Ersttagsabstempelung dagegen sind masserenhaft vorhanden. Schädliches Machwerk sind die uns Sammler schädigenden Produkte der Briefmarkenlobby, als da u.a. sind: Schmuck-FDC, ETB, Messebelege, Erinnerungsblätter und Verwandte einerseits. Andererseits ist die unwidersprochene Duldung falscher Interpretationen bewußt täuschender Publikationen der Briefmarkenlobby der letzte Nagel am Sarg unserer Philatelie - wenn wir uns nicht wehren, wir, die die Philatelie ausmachen, die Sammler.
Der Patient "Briefmarkensammeln" liegt schwerkrank danieder. Einiges deutet auf sein Ende hin. Um ihn herum hat sich der gesamte Clan der "Briefmarkenlobby" versammelt. Man ist entsetzt, nur ganz leise grummelnde Unterhaltung. Wie konnte das in nur 40 Jahren so wahnsinnig schnell passieren? Ganz vereinzelte, sehr zaghafte Vorschläge, man solle vielleicht doch einen Arzt hinzuziehen, werden mit einem ebenso leisen, jedoch sehr bestimmtem "das wird doch viel zu teuer" abgeschmettert. Im Übrigen wissen wir doch selbst woran er erkrankt ist. Nochmalige vereinzelte Versuche: "ja, aber, wenn er stirbt, sind wir wirtschaftlich am Ende"! Pessimisten, Schwarzseher! Wenn er überlebt, ist es auch nicht anders - nein wir müssen hoffen, daß er wieder gesund und jung wird und das alles so hinkriegen, daß alles beim Alten bleibt, wir unsere, zugegeben, nicht ganz lauteren, jedoch einträglichen Geschäfte weiter betreiben können. Also laßt uns weiter überlegen - und abwarten - und ein paar von uns sollten immer an seinem Bett bleiben und klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und bet ......
Ja, es ist ja auch wirklich zu schön, wenn man "seine" Käuferschicht, die der jungen, der Spaß-Sammler, so weit hat, daß sie jeden Mist, sei er noch so teuer, sei er noch so unsinnig, unterstützt mit ein paar unsinnigen Werbeslogans, einfach kauft.
Dieser Markt ist wirklich durch und durch krank. Da werden täglich unzählige Male Unwissenheit, Vertrauen und Begeisterung junger und oft auch älterer Menschen einfach mißbraucht und enttäuscht. Motto bei alledem: kommt einer dahinter, dann gibt er eben auf. Na und? Neue kommen doch nach.
Mit dem "Briefmarken-Ratgeber" möchte ich die Basis schaffen, alle Bereiche zu durchleuchten, alles Negative anzuprangern, nach Möglichkeit alle Tricks zu erkennen und zu besprechen. Dazu können, nein, sollten Sie alle beitragen. Beobachten Sie kritisch und melden Sie was Ihnen auffällt.
Der kritische Sammler wird aber auch selbst Positives leben, erleben und entdecken. Und gerade das ist von größtem Interesse und alle sollten es erfahren.
Seien Sie egoistisch: Helfen Sie den Sammlern!
Denken Sie mal über ein zugegeben äußerst einfaches Beispiel nach: von etwas Sammelwürdigem gibt es 1.000 Stück - und 50 Sammler. Klar, sagt da jeder, das ist ein nichts wert, ein billiger Sammelgegenstand. Jetzt sammeln aber 500, der Ein oder Andere hat den Sammelgegenstand 2- oder 3fach, eventuell in unterschiedlichen Varianten, die Nachfrage ist also größer als das Angebot. Die Preise steigen stark. Das macht andere aufmerksam, es kommen weitere Sammler hinzu, die Nachfrage kann nicht mehr gestillt werden, die Preise explodieren.
Nein, das ist nicht die zwangsläufige Entwicklung allen Strebens, aber auch Zwischenstufen machen Spaß. Konzentrieren wir uns also auf Entwicklungsfähiges.
Bei alledem braucht es aber auch und besonders "Wissen", eine weitere wichtige Aufgabe des "Briefmarken-Ratgeber", die, so glaube ich, ideal ergänzt wird durch unser Forum.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die kostenlosen Kleinanzeigen, die ausschließlich auf unsere Hobby ausgerichtet sind und die Bereiche kaufen, tauschen und suchen umfassen, helfen werden, Qualität darzustellen und marktgerechte Preise zu gestalten.
In den meisten Bereichen braucht man das Rad jedoch nicht neu erfinden, da gibt es schon hervorragende Erkenntnisse, die wir alle nutzen sollten. Nur die Auswüchse sollten erkannt und ausgemerzt werden, damit unser Hobby wieder in seiner ganzen Breite Spaß macht.