Guten Morgen, liebe Briefmarkenfreunde !
Der Patient "Briefmarkensammeln" liegt schwerkrank danieder. Einiges deutet auf
sein Ende hin. Um ihn herum hat sich der gesamte Clan der "Briefmarkenlobby" versammelt. Man ist entsetzt, nur ganz leise
grummelnde Unterhaltung. Wie konnte das in nur 40 Jahren so wahnsinnig schnell passieren? Ganz vereinzelte, sehr zaghafte
Vorschläge, man solle vielleicht doch einen Arzt hinzuziehen, werden mit einem ebenso leisen, jedoch sehr bestimmtem "das
wird doch viel zu teuer" abgeschmettert. Im Übrigen wissen wir doch selbst woran er erkrankt ist. Nochmalige vereinzelte
Versuche: "ja, aber, wenn er stirbt, sind wir wirtschaftlich am Ende"! Pessimisten, Schwarzseher! Wenn er überlebt, ist
es auch nicht anders - nein wir müssen hoffen, daß er wieder gesund und jung wird und das alles so hinkriegen, daß alles
beim Alten bleibt, wir unsere, zugegeben, nicht ganz lauteren, jedoch einträglichen Geschäfte weiter betreiben können.
Also laßt uns weiter überlegen - und abwarten - und ein paar von uns sollten immer an seinem Bett bleiben und klagen,
hoffen und beten, klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und bet ......
Ja, es ist ja auch wirklich zu schön, wenn man "seine" Käuferschicht, die der jungen, der Spaß-Sammler, so weit hat, daß sie
jeden Mist, sei er noch so teuer, sei er noch so unsinnig, unterstützt mit ein paar unsinnigen Werbeslogans, einfach kauft.
Dieser Markt ist wirklich durch und durch krank. Da werden täglich unzählige Male Unwissenheit, Vertrauen und Begeisterung
junger und oft auch älterer Menschen einfach mißbraucht und enttäuscht. Motto bei alledem: kommt einer dahinter, dann gibt
er eben auf. Na und? Neue kommen doch nach.
Mit dem "Briefmarken-Ratgeber" möchte ich die Basis schaffen, alle Bereiche zu durchleuchten, alles Negative anzuprangern,
nach Möglichkeit alle Tricks zu erkennen und zu besprechen. Dazu können, nein, sollten Sie alle beitragen. Beobachten Sie
kritisch und melden Sie was Ihnen auffällt.
Der kritische Sammler wird aber auch selbst Positives leben, erleben und entdecken. Und gerade das ist von größtem Interesse
und alle sollten es erfahren.
Seien Sie egoistisch: Helfen Sie den Sammlern!
Denken Sie mal über ein zugegeben äußerst einfaches Beispiel nach: von etwas Sammelwürdigem gibt es 1.000 Stück - und
50 Sammler. Klar, sagt da jeder, das ist ein nichts wert, ein billiger Sammelgegenstand. Jetzt sammeln aber 500, der
Ein oder Andere hat den Sammelgegenstand 2- oder 3fach, eventuell in unterschiedlichen Varianten, die Nachfrage ist
also größer als das Angebot. Die Preise steigen stark. Das macht andere aufmerksam, es kommen weitere Sammler hinzu,
die Nachfrage kann nicht mehr gestillt werden, die Preise explodieren.
Nein, das ist nicht die zwangsläufige Entwicklung allen Strebens, aber auch Zwischenstufen machen Spaß. Konzentrieren
wir uns also auf Entwicklungsfähiges.
Bei alledem braucht es aber auch und besonders "Wissen", eine weitere wichtige Aufgabe des "Briefmarken-Ratgeber", die,
so glaube ich, ideal ergänzt wird durch unser Forum.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die kostenlosen Kleinanzeigen, die ausschließlich auf unsere Hobby ausgerichtet sind
und die Bereiche kaufen, tauschen und suchen umfassen, helfen werden, Qualität darzustellen und marktgerechte Preise zu
gestalten.
In den meisten Bereichen braucht man das Rad jedoch nicht neu erfinden, da gibt es schon hervorragende Erkenntnisse,
die wir alle nutzen sollten. Nur die Auswüchse sollten erkannt und ausgemerzt werden, damit unser Hobby wieder in
seiner ganzen Breite Spaß macht.
Ratgeber