Briefmarken-Ratgeber
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Frage:
15.08.2015
Wie erkenne ich Gefälligkeitstempel?
Antwort:
Per Definition sind alle postalischen Abstempelungen, die nicht der Entwertung von Briefmarken / Freimachungsnachweisen wegen des Transportes von Beförderungsgut (Briefe, Päckchen, Pakete etc.) dienen, Gefälligkeitsstempel.
Da die Philatelie aus zwei Parteien (Briefmarkenlobby und Sammler) mit völlig unterschiedlichen Interessen besteht, gehen die Meinungen hierüber krass auseinander. Die Briefmarkenlobby, also der Teil der Philatelie, der mit uns Sammlern möglichst einträgliche Geschäfte machen möchte, bestehend aus dem Handel, den Katalogherstellern (Katalogpreise sind Handelspreise, die mit dem Wert unserer Marken überhaupt nichts zu tun haben!!), dem Philatelieverband, Zubehörhersteller, Briefmarkenzeitschriften etc. sagt, daß alles, was wir Sammler uns bei der Post abstempeln lassen, Gefälligkeit wäre – und alles, was von dort als Machwerk produziert wird, also FDC, ETB, Versandstellenstempel, Sonder- und Ersttagssonderstempel (siehe entsprechende Kennzeichnung im Michel-Spezial Deutschland: DDR-Versandstellenstempel sind Gefälligkeitsstempel (nicht im Michel Junior! Warum nicht?), die von Bund und Berlin, obwohl es offensichtlicher nicht geht, sollen keine sein – das ist Betrug am Sammler!
Die Antwort auf die Frage ist einfach nur logisch: Gefälligkeitsstempel sind all jene, die nicht der Beförderung postalischer Sendungen geschuldet sind und die, die speziell für Sammler produziert abgeschlagen wurden / werden. Das sind die Stempel von den Versandstellen Frankfurt, Bonn, Weiden, Berlin-12 mit / und alle(n) Ersttags-, Sonder- (auch allgemein), Ersttagssonderstempeln. Da es neben den Versandstellen aber jeweils auch normale Postämter gab, ist eine Unterscheidung oft schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Darauf reagieren informierte Sammler damit, daß sie hier nur gelaufene Ganzsachen sammeln, also z.B. Berlin-12 als Einzelmarken überwiegend ignorieren.
Entgegen der Meinung der Briefmarkenlobby ist Sammlerpost, und hier meine ich die Briefe und Marken, die Sammler verschickt haben bzw. sich bei Ihrem Postamt haben abstempeln lassen, absolut sammelwürdig. Und auch hier ist wieder logisch: Gibt es davon zu viele, werden sie keine Wertentwicklung haben. Der Markt reguliert, irgendwann auf jeden Fall, egoistische Manipulationen aller Marktteilnehmer.
Und in diesem Zusammenhang noch eine Berichtigung: Gestempelte Briefmarken mit Gummierung sind absolut keine Qualitätssteigerung , sondern der Nachweis der „Gefälligkeit“. Ohne Gummierung ist dieser Nachweis nicht möglich! Und, auch hier wieder ein aber: Rollenmarken mit Nummern sind nur mit Gummierung oder Gummierungsfragmenten möglich.