Briefmarken-Ratgeber
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Grüß Gott, liebe Briefmarkenfreunde !
Eine von vielen Fragen mit Antwort:
Sehr geehrter Herr Köpfer,
als Kind und Jugendlicher war ich, wie viele in den 60er Jahren, ein begeisterter Briefmarkensammler. Fasziniert haben mich seinerzeit die Germania-Marken des Kaiserreiches -die enorme Variantenvielfalt kannte ich natürlich damals noch nicht- und die Wohlfahrts- und Jugendmarken der Bundespost (diese bis Mitte der 70er, danach verlor sich das Interesse).

Durch einen Zufall auf dem Flohmarkt fielen mir verschiedene gelaufene Briefe aus diesen Zeiträumen in die Hände. Die mitunter bestechende Schönheit dieser alten Belege hat mich veranlasst, zum Sammeln zurück zu finden, allerdings eben nur noch solche Belege.

Ich messe dem keinerlei materiellen Wert bei, was sich auch in den erfreulich geringen Ausgaben widerspiegelt. Dafür aber ist mir der ideelle Wert als Summe aus Spaß und Faszination umso wichtiger.

Meine Frage zielt dahin, wie ich diese Belege sinnvoll und "artgerecht" unterbringen soll. Angebote der Markenhersteller für Zubehör (Safe, Leuchtturm etc.) gibt es natürlich reichlich. Hier werden sog. FDC-Alben mit Kunststoffblättern aus weichmacherfreier Folie in vielen Möglichkeiten angeboten. Sind solche Alben -sofern die Anschaffung in erträglichen Maßen bleibt- wirklich geeignet ?

Aus meiner lang zurückliegenden Sammlerzeit als Jugendlicher sind mir die klassischen Briefmarkenalben mit Pergaminstreifen bekannt. Für Einzelmarken ideal, aber für Briefe/Belege wohl nicht die richtige Wahl.

Was meinen Sie dazu, für einen Rat wäre ich Ihnen sehr dankbar.
LG
Michael

des Kaiserreiches -die enorme Variantenvielfalt kannte ich natürlich damals noch nicht- und die Wohlfahrts- und Jugendmarken der Bundespost (diese bis Mitte der 70er, danach verlor sich das Interesse). Durch einen Zufall auf dem Flohmarkt fielen mir verschiedene gelaufene Briefe aus diesen Zeiträumen in die Hände. Die mitunter bestechende Schönheit dieser alten Belege hat mich veranlasst, zum Sammeln zurück zu finden, allerdings eben nur noch solche Belege. Ich messe dem keinerlei materiellen Wert bei, was sich auch in den erfreulich geringen Ausgaben widerspiegelt. Dafür aber ist mir der ideelle Wert als Summe aus Spaß und Faszination umso wichtiger. Meine Frage zielt dahin, wie ich diese Belege sinnvoll und "artgerecht" unterbringen soll. Angebote der Markenhersteller für Zubehör (Safe, Leuchtturm etc.) gibt es natürlich reichlich. Hier werden sog. FDC-Alben mit Kunststoffblättern aus weichmacherfreier Folie in vielen Möglichkeiten angeboten. Sind solche Alben -sofern die Anschaffung in erträglichen Maßen bleibt- wirklich geeignet ? Aus meiner lang zurückliegenden Sammlerzeit als Jugendlicher sind mir die klassischen Briefmarkenalben mit Pergaminstreifen bekannt. Für Einzelmarken ideal, aber für Briefe/Belege wohl nicht die richtige Wahl. Was meinen Sie dazu, für einen Rat wäre ich Ihnen sehr dankbar. LG Michael
Antwort:
Ideal - und alles Übrige kommt dann von selbst. So wird Briefmarkensammeln zum dynamischen, zum begeisternden Hobby.

Die Unterbringung von Gesammeltem ist dabei jedoch immer ein Problem. Jeder sammelt anders, hat andere Ansprüche, andere Vorstellung von Schönheit, von Sicherheit, auch von den Kosten.

Nein, die "beste Lösung" gibt es nicht. Ich kann Ihnen da auch nur eine Lösung von sicher sehr vielen nennen. Sie basiert auf meiner Art zu sammeln und, das haben Sie sicher aus meinen Seiten herausgelesen, ich sammle Berlin zentrisch gestempelt von normelen Postämtern. Dazu gehören, für mich selbstverständlich, auch Briefe. Und, da ich die nicht verstecken möchte, habe ich für mich die Lösung gefunden, sie als Gesamtsammlung aufzubauen.

Ich sammle auf Einzel-Einsteckblättern, die den Vorteil haben, sehr flexibel jede Verändung mitzumachen: Ist eine Seite gefüllt, fügt man ein neues Blatt ein. Briefe befinden sich also, immer sichtbar, direkt bei den entsprechenden Briefmarken.

Das kann ausarten, wenn man z.B. die "Berliner Frauen" oder die "SWK" spezialisiert sammelt. Da befinden sich bei den Einzelmarken die entsprechenden Briefe, bei den in Ostberlin entwerteten die Briefe aus Ostberlin (1989 bis 1991) und bei den Marken mit Formnummern solche Briefe.

Bei den SWK gibt es Briefe zu Rollenmarken, zu Bogenmarken, solchen mit Formnummern und, klar, den Zusammendrucken - eine begeisternde Vielfalt.

Je nach dem, was und wieviel man sammelt, scheitert diese Art und man kann u.U. nur noch zu den Angeboten der Zubehörhersteller greifen: Teuer und einfach "nix fürs Auge".

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Suche nach der besten Lösung und viele begeisternden Brief.

Übrigens: Für einen schönen Brief mal € 10,--, € 20,-- oder mehr auszugeben lohnt sich. Wenn es die richtigen sind, bekommt den Einsatz immer wieder raus - mindestens.

Der Patient "Briefmarkensammeln" liegt schwerkrank danieder. Einiges deutet auf sein Ende hin. Um ihn herum hat sich der gesamte Clan der "Briefmarkenlobby" versammelt. Man ist entsetzt, nur ganz leise grummelnde Unterhaltung. Wie konnte das in nur 40 Jahren so wahnsinnig schnell passieren? Ganz vereinzelte, sehr zaghafte Vorschläge, man solle vielleicht doch einen Arzt hinzuziehen, werden mit einem ebenso leisen, jedoch sehr bestimmtem "das wird doch viel zu teuer" abgeschmettert. Im Übrigen wissen wir doch selbst woran er erkrankt ist. Nochmalige vereinzelte Versuche: "ja, aber, wenn er stirbt, sind wir wirtschaftlich am Ende"! Pessimisten, Schwarzseher! Wenn er überlebt, ist es auch nicht anders - nein wir müssen hoffen, daß er wieder gesund und jung wird und das alles so hinkriegen, daß alles beim Alten bleibt, wir unsere, zugegeben, nicht ganz lauteren, jedoch einträglichen Geschäfte weiter betreiben können. Also laßt uns weiter überlegen - und abwarten - und ein paar von uns sollten immer an seinem Bett bleiben und klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und bet ......
Ja, es ist ja auch wirklich zu schön, wenn man "seine" Käuferschicht, die der jungen, der Spaß-Sammler, so weit hat, daß sie jeden Mist, sei er noch so teuer, sei er noch so unsinnig, unterstützt mit ein paar unsinnigen Werbeslogans, einfach kauft.
Dieser Markt ist wirklich durch und durch krank. Da werden täglich unzählige Male Unwissenheit, Vertrauen und Begeisterung junger und oft auch älterer Menschen einfach mißbraucht und enttäuscht. Motto bei alledem: kommt einer dahinter, dann gibt er eben auf. Na und? Neue kommen doch nach.
Mit dem "Briefmarken-Ratgeber" möchte ich die Basis schaffen, alle Bereiche zu durchleuchten, alles Negative anzuprangern, nach Möglichkeit alle Tricks zu erkennen und zu besprechen. Dazu können, nein, sollten Sie alle beitragen. Beobachten Sie kritisch und melden Sie was Ihnen auffällt.
Der kritische Sammler wird aber auch selbst Positives leben, erleben und entdecken. Und gerade das ist von größtem Interesse und alle sollten es erfahren.
Seien Sie egoistisch: Helfen Sie den Sammlern!
Denken Sie mal über ein zugegeben äußerst einfaches Beispiel nach: von etwas Sammelwürdigem gibt es 1.000 Stück - und 50 Sammler. Klar, sagt da jeder, das ist ein nichts wert, ein billiger Sammelgegenstand. Jetzt sammeln aber 500, der Ein oder Andere hat den Sammelgegenstand 2- oder 3fach, eventuell in unterschiedlichen Varianten, die Nachfrage ist also größer als das Angebot. Die Preise steigen stark. Das macht andere aufmerksam, es kommen weitere Sammler hinzu, die Nachfrage kann nicht mehr gestillt werden, die Preise explodieren.
Nein, das ist nicht die zwangsläufige Entwicklung allen Strebens, aber auch Zwischenstufen machen Spaß. Konzentrieren wir uns also auf Entwicklungsfähiges.
Bei alledem braucht es aber auch und besonders "Wissen", eine weitere wichtige Aufgabe des "Briefmarken-Ratgeber", die, so glaube ich, ideal ergänzt wird durch unser Forum.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die kostenlosen Kleinanzeigen, die ausschließlich auf unsere Hobby ausgerichtet sind und die Bereiche kaufen, tauschen und suchen umfassen, helfen werden, Qualität darzustellen und marktgerechte Preise zu gestalten.
In den meisten Bereichen braucht man das Rad jedoch nicht neu erfinden, da gibt es schon hervorragende Erkenntnisse, die wir alle nutzen sollten. Nur die Auswüchse sollten erkannt und ausgemerzt werden, damit unser Hobby wieder in seiner ganzen Breite Spaß macht.