Briefmarken-Ratgeber
NEU
Guten Morgen, liebe Briefmarkenfreunde !
Eine von vielen Fragen mit Antwort:
Hallo, bin mir nicht sicher, ob mein Problem für Sie von Interesse ist. Ich wage den Versuch. Gesammelt habe ich über 50 Jahre. Zunächst postfrische Neuheiten Bund und Berlin je 10 EZM. Später dann bogenweise. Habe mich zur Jahrtausendwende reich gerechnet mit ca. 300000,- MM. Der Händler im Ladengeschäft, der mir u.a. auch ETB\'s angedreht hatte, war an einem An- bzw. Rückkauf nicht interessiert. Gültige Portomarken hat er zu 80% Nominale akzeptiert. Frustriert habe ich nahezu alle Marken an einen Auktionator für 6000,- DM verkauft. Die ETB\'s komplett verschenkt unter Hinweis, dass Kinder von den Informationen auf der Rückseite lernen können.

Eigentlich von den Briefmarken schon mit Bedauern abgewendet, zeigen Sie hier auf, wie man sammeln sollte. Eine schöne Idee, die aber die Frage aufwirft, ist es nicht zu spät? Zum einen, wo kaufe ich die sammelwürdigen Marken, zum anderen, bin ich nicht zu alt? Und wie sieht ein zufriedenstellender Aufbau aus? Sich bei Bund auf DM-Werte beschränken, keine Neuheiten mehr? Alle Marken mit FN aneinanderreihen? Rollenmarken mit Verpackungsmaterial, woher nehmen? Sie sehen, gerne würde ich wieder ein Hobby pflegen, als Beschäftigung im Rentenalter. Doch der Weg ist noch nicht klar. Alles umsetzen, was hier geschrieben steht, ist zu umfangreich für einen Neubeginn. Würde mich die Q1-Gemeinschaft begleiten, umsetzbare Tipps und Beispiele für den Aufbau nennen, damit sich keine neuen Fehler einschleichen und nur Freude beim Sammeln besteht? Ich habe hier vieles schon gelesen, zu viel, um es zu behalten. Wo fange ich konkret an? Würde mich sehr freuen, wenn Sie Zeit für eine Antwort finden. Es grüßt Rudi.

je 10 EZM. Später dann bogenweise. Habe mich zur Jahrtausendwende reich gerechnet mit ca. 300000,- MM. Der Händler im Ladengeschäft, der mir u.a. auch ETB\'s angedreht hatte, war an einem An- bzw. Rückkauf nicht interessiert. Gültige Portomarken hat er zu 80% Nominale akzeptiert. Frustriert habe ich nahezu alle Marken an einen Auktionator für 6000,- DM verkauft. Die ETB\'s komplett verschenkt unter Hinweis, dass Kinder von den Informationen auf der Rückseite lernen können. Eigentlich von den Briefmarken schon mit Bedauern abgewendet, zeigen Sie hier auf, wie man sammeln sollte. Eine schöne Idee, die aber die Frage aufwirft, ist es nicht zu spät? Zum einen, wo kaufe ich die sammelwürdigen Marken, zum anderen, bin ich nicht zu alt? Und wie sieht ein zufriedenstellender Aufbau aus? Sich bei Bund auf DM-Werte beschränken, keine Neuheiten mehr? Alle Marken mit FN aneinanderreihen? Rollenmarken mit Verpackungsmaterial, woher nehmen? Sie sehen, gerne würde ich wieder ein Hobby pflegen, als Beschäftigung im Rentenalter. Doch der Weg ist noch nicht klar. Alles umsetzen, was hier geschrieben steht, ist zu umfangreich für einen Neubeginn. Würde mich die Q1-Gemeinschaft begleiten, umsetzbare Tipps und Beispiele für den Aufbau nennen, damit sich keine neuen Fehler einschleichen und nur Freude beim Sammeln besteht? Ich habe hier vieles schon gelesen, zu viel, um es zu behalten. Wo fange ich konkret an? Würde mich sehr freuen, wenn Sie Zeit für eine Antwort finden. Es grüßt Rudi.
Antwort:
Zunächst mal ein Kompliment dafür, daß Sie sich „outen“.

Fast alle Sammler der Neuheiten von Bund, Berlin, DDR, Schweiz, Österreich, Frankreich, Spanien und auch aller übrigen Gebiete der letzten 60 Jahre sind in der gleichen Situation. Auf sie bezogen hat die Philatelie eine düstere Zukunft. Hunderttausende von Sammlern haben das gleiche Problem und sprechen nicht darüber, verlagern den daraus resultierenden Ärger sogar auf ihre Hinterbliebenen. Und diese Hinterlassenschaften üben einen ungeheuren Druck auf einen kranken Philateliemarkt aus.

All das ändert aber nichts daran, daß unser Hobby das schönste der Welt ist, geeignet für jedes Alter, ohne jede Begrenzung.

Wenn Sie sich also nach dieser wunderbaren Freizeitbeschäftigung sehnen, packen Sie es an. Für einen Neuanfang ist es nie zu spät, zumal Sie keine Ziele haben müssen, außer vielleicht dem, sich Vergnügen bereiten zu wollen.

Dann jedoch sollten Sie alles bisherige über Bord werfen, Ihre Erfahrungen, positive wie negative, umsetzen - und konsequent selbst denken.

Erfolgreiches Briefmarkensammeln hat mit der Briefmarkenlobby nichts, aber auch gar nichts zu tun, das ist ausschließlich Ihr / unser aller Vergnügen, wir Sammler der Mittelpunkt.

Es ist keine Massenveranstaltung, sie kommt ohne jegliche Abos, ohne Machwerk, ohne Sammeln in Vordruckalben, Sonderangeboten, uns täuschende Kataloge und einem Verband, der mit dieser Lobby paktiert, aus. Wehren Sie sich dagegen, die Müllhalde derer zu sein, die uns Sammler über den Tisch ziehen möchten, und konzentrieren Sie sich auf beste Qualität, auf Q1, in all ihren Ausfärbungen. Das sind Einheiten, Marken mit Rändern, am Besten mit Randzudrucken wir Dz, FN, HAN, Zähnungsbesonderheiten, unterschiedliche Wasserzeichen, ebensolche Gummierungen, Fluoreszenzen, Papiersorten und andere – und als ganz besondere Spezialtät, zeitgerecht, von normalen Postämtern zentrisch gestempelte Briefmarken als EZM und auch mit obigen Merkmalen.

Erarbeiten Sie sich hierzu Ihre ganz persönliche Sammel-Philosophie, die aus einem Sammelgebiet (ich habe mich auf Berlin konzentriert), einer Sammelart, also postfrisch, gestempelt und / oder auf Brief (ich sammle alle drei Varianten)! Vielleicht hierzu der Hinweis, daß viele Sammler bei ihrer „Umstellung“ mit meinem Buch „Briefmarken-Ratgeber ... der Leitfaden“ (Preis € 14,90 + Porto) arbeiten, das Sie über „Stampedia.de“ oder, dort mit Leseproben, über „Briefmarken-Literatur.de“ bestellen können.

Wie eine solche Sammlung aussehen könnte, können Sie unter „Berlin-Briefmarken.de“ nachlesen

Zu alledem benötigen Sie ein großes Steckalbum, den Michel-Spezial (kleine Kataloge sind rausgeworfenes Geld!) oder später andere Spezial-Kataloge (deren Alter spielt dabei keine Rolle und sie können jahrelang genutzt werden, da sich die Infos zu den Marken nicht ändern und die Katalogpreise eh nur, nach oben wie nach unten, für uns Sammler irrelevante, uns Sammler täuschende Händlerpreise sind), eine Pinzette, eine Lupe und eine Prüflampe. Das soll jetzt nicht belehrend sein, denn das alles wissen Sie längst, nein, es soll nur zeigen, mit wie wenig man auskommt. Was Sie sonst noch so an empfehlenswerter Literatur brauchen, ergibt sich einmal aus Ihrer Spezialisierung – und Sie können mehr darüber unter „Briefmarken-Literatur.de erfahren.

Finden lassen sich gesuchte Briefmarken im Internet, in Vereinen und auch auf Tauschtagen jeglicher Größenordnung. Das ist nicht einfach, teilweise eine richtige mühsame Jagd, aber genau das, was den gesuchten Zeitvertreib bringt, der zum reinen Vergnügen wird, wenn man wieder etwas gefunden hat.

Ansonsten lade ich Sie herzlich ein, Ihre Fragen zu stellen und sich auch direkt an unseren Aktivitäten zu beteiligen.
Der Patient "Briefmarkensammeln" liegt schwerkrank danieder. Einiges deutet auf sein Ende hin. Um ihn herum hat sich der gesamte Clan der "Briefmarkenlobby" versammelt. Man ist entsetzt, nur ganz leise grummelnde Unterhaltung. Wie konnte das in nur 40 Jahren so wahnsinnig schnell passieren? Ganz vereinzelte, sehr zaghafte Vorschläge, man solle vielleicht doch einen Arzt hinzuziehen, werden mit einem ebenso leisen, jedoch sehr bestimmtem "das wird doch viel zu teuer" abgeschmettert. Im Übrigen wissen wir doch selbst woran er erkrankt ist. Nochmalige vereinzelte Versuche: "ja, aber, wenn er stirbt, sind wir wirtschaftlich am Ende"! Pessimisten, Schwarzseher! Wenn er überlebt, ist es auch nicht anders - nein wir müssen hoffen, daß er wieder gesund und jung wird und das alles so hinkriegen, daß alles beim Alten bleibt, wir unsere, zugegeben, nicht ganz lauteren, jedoch einträglichen Geschäfte weiter betreiben können. Also laßt uns weiter überlegen - und abwarten - und ein paar von uns sollten immer an seinem Bett bleiben und klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und bet ......
Ja, es ist ja auch wirklich zu schön, wenn man "seine" Käuferschicht, die der jungen, der Spaß-Sammler, so weit hat, daß sie jeden Mist, sei er noch so teuer, sei er noch so unsinnig, unterstützt mit ein paar unsinnigen Werbeslogans, einfach kauft.
Dieser Markt ist wirklich durch und durch krank. Da werden täglich unzählige Male Unwissenheit, Vertrauen und Begeisterung junger und oft auch älterer Menschen einfach mißbraucht und enttäuscht. Motto bei alledem: kommt einer dahinter, dann gibt er eben auf. Na und? Neue kommen doch nach.
Mit dem "Briefmarken-Ratgeber" möchte ich die Basis schaffen, alle Bereiche zu durchleuchten, alles Negative anzuprangern, nach Möglichkeit alle Tricks zu erkennen und zu besprechen. Dazu können, nein, sollten Sie alle beitragen. Beobachten Sie kritisch und melden Sie was Ihnen auffällt.
Der kritische Sammler wird aber auch selbst Positives leben, erleben und entdecken. Und gerade das ist von größtem Interesse und alle sollten es erfahren.
Seien Sie egoistisch: Helfen Sie den Sammlern!
Denken Sie mal über ein zugegeben äußerst einfaches Beispiel nach: von etwas Sammelwürdigem gibt es 1.000 Stück - und 50 Sammler. Klar, sagt da jeder, das ist ein nichts wert, ein billiger Sammelgegenstand. Jetzt sammeln aber 500, der Ein oder Andere hat den Sammelgegenstand 2- oder 3fach, eventuell in unterschiedlichen Varianten, die Nachfrage ist also größer als das Angebot. Die Preise steigen stark. Das macht andere aufmerksam, es kommen weitere Sammler hinzu, die Nachfrage kann nicht mehr gestillt werden, die Preise explodieren.
Nein, das ist nicht die zwangsläufige Entwicklung allen Strebens, aber auch Zwischenstufen machen Spaß. Konzentrieren wir uns also auf Entwicklungsfähiges.
Bei alledem braucht es aber auch und besonders "Wissen", eine weitere wichtige Aufgabe des "Briefmarken-Ratgeber", die, so glaube ich, ideal ergänzt wird durch unser Forum.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die kostenlosen Kleinanzeigen, die ausschließlich auf unsere Hobby ausgerichtet sind und die Bereiche kaufen, tauschen und suchen umfassen, helfen werden, Qualität darzustellen und marktgerechte Preise zu gestalten.
In den meisten Bereichen braucht man das Rad jedoch nicht neu erfinden, da gibt es schon hervorragende Erkenntnisse, die wir alle nutzen sollten. Nur die Auswüchse sollten erkannt und ausgemerzt werden, damit unser Hobby wieder in seiner ganzen Breite Spaß macht.