Briefmarken-Ratgeber
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Guten Morgen, liebe Briefmarkenfreunde !
Eine von vielen Fragen mit Antwort:
Herr Brisch hat sich netterweise mit meinen Gedanken beschäftigt. Ich will ergänzen und zur Diskussion stellen: Angebote bei ebay von dem Mitglied antiquariatapel:
KBWZ Berlin MiNr. 514, 5 x Andreaskreuz, Originalgummi
KBWZ Berlin MiNr. 515, 5 x Andreaskreuz,
KBWZ Berlin MiNr. 522, 5 x Andreaskreuz, Originalgummi
KBWZ Berlin MiNr. 522, 5 x Andreaskreuz, Originalgummi
KBWZ Bund MiNr. 867, 5 x Andreaskreuz, Originalgummi
KBWZ Bund MiNr. 868, 5 x Andreaskreuz, Originalgummi
KBWZ Bund MiNr. 869, 5 x Andreaskreuz, Originalgummi

usw. usw.

Wenn Andreaskreuze in dieser Menge angeboten werden können, obwohl ja nicht von der Post verkauft (höchstwahrscheinlich gestohlen), wird der Sammler also auch bei den Bogenrändern gesteuert und belogen und zahlt horrende Preise, weil er glaubt, Werte anzuhäufen. Und auch hier wird die Blase platzen. Ich denke, Ihr Ratgeber und Ihre Literaturempfehlungen tragen ihren Anteil. Plötzlich sind auch die Formnummern haufenweise bei ebay im Angebot. Wer manipuliert wen? Schade. Und ich stimme Herrn Brisch auch zu, wenn er meint, wir werden nicht alle Spezialsammler, wer jetzt kauft spekuliert eben etwas anders als vorher. Wie sonst erklären sich die o.a. Verkaufserlöse für wertlosen Abfall?

MiNr. 514, 5 x Andreaskreuz, Originalgummi KBWZ Berlin MiNr. 515, 5 x Andreaskreuz, KBWZ Berlin MiNr. 522, 5 x Andreaskreuz, Originalgummi KBWZ Berlin MiNr. 522, 5 x Andreaskreuz, Originalgummi KBWZ Bund MiNr. 867, 5 x Andreaskreuz, Originalgummi KBWZ Bund MiNr. 868, 5 x Andreaskreuz, Originalgummi KBWZ Bund MiNr. 869, 5 x Andreaskreuz, Originalgummi usw. usw. Wenn Andreaskreuze in dieser Menge angeboten werden können, obwohl ja nicht von der Post verkauft (höchstwahrscheinlich gestohlen), wird der Sammler also auch bei den Bogenrändern gesteuert und belogen und zahlt horrende Preise, weil er glaubt, Werte anzuhäufen. Und auch hier wird die Blase platzen. Ich denke, Ihr Ratgeber und Ihre Literaturempfehlungen tragen ihren Anteil. Plötzlich sind auch die Formnummern haufenweise bei ebay im Angebot. Wer manipuliert wen? Schade. Und ich stimme Herrn Brisch auch zu, wenn er meint, wir werden nicht alle Spezialsammler, wer jetzt kauft spekuliert eben etwas anders als vorher. Wie sonst erklären sich die o.a. Verkaufserlöse für wertlosen Abfall?
Antwort:
Ich habe an anderer Stelle geschrieben, Freiheit sei auch immer die Freiheit der anderen. Insofern muß man einfach akzeptieren, daß gesammelt wird, was gesammelt wird.

Meine Philosophie ist, das nicht zu sammeln, was speziell für uns Sammler hergestellt, sprich manipuliert wurde bzw. wird.

Die korrigierten Bogenwertzähler entstanden, weil Sammler sich von der Versandstelle für Sammlermarken in Frankfurt zentrisch gestempelte Briefmarken gefälligkeitsentwerten ließen, was Bogenweise geschah. Die Stempel waren oft größer als die zu stempelnden Briefmarken, waren also in Fragmenten auch auf den Nachbarmarken zu sehen. Diese Marken wurden mit einem sogenannten Andreaskreuz entwertet und waren somit nicht mehr verkäuflich – und Abfall. Auf dem rechten oberen bzw. linken oberen Eckrand wurde der neue Wert des Bogens, der KBWZ, aufgedruckt.

Solche Produkte gehören für mich in die gleiche Schublade wie alle anderen Kunstprodukte bzw. Manipulationen und sind nicht sammelnswert.

Sie haben recht, wenn Sie vermuten, daß die Andreaskreuze nicht auf legalem Weg zu den Anbietern gelangten – wie übrigens so viele andere auf dem Markt auftauchende Druckausfälle und Manipulationen auch. Da werden Papierkörbe gefleddert und der Abfall den Sammlern für extrem hohe Summen angedreht.

Hier muß man dem Michel übrigens ein großes Kompliment machen, daß er solche Krücken nirgends berücksichtigt.

Was die übrigen Randzudrucke anbelangt, sehe ich kaum Spielraum für Manipulationen. Wenn jetzt vermehrt FN angeboten werden, übrigens auch Dz, dann liegt das daran, daß die stark erhöhte Nachfrage bei den Anbietern angekommen ist.

Ich möchte hierfür ein anderes Beispiel anführen. Ich habe mich auf Berlin, zeitgerecht und zentrisch von kleinen Postämtern gestempelt, spezialisiert. Als ich vor vielen Jahren damit anfing, gab es immer wieder Angebote, die ich zu äußerst günstigen Preisen erwerben konnte. Die Nachfrage nahm zu, die Preise auch. In diesem Sog kam es kurzzeitig zu einem größeren Angebot – und verebbte dann fast total. Heute durchsuche ich bei eBay teilweise bis zu 4.000 oder 5.000 Positionen, ohne irgend etwas zu finden.

Bei den FN, die vor 3 oder 4 Jahren noch kaum verkäuflich waren, und Dz sehe ich nun den gleichen Effekt: Besitzer von solchen Objekten sehen die Möglichkeit, ihre FN zu einem guten Preis zu verkaufen – und immer mehr Bieter „streiten“ sich um gute Objekte. Die Massenware schält sich heraus, die Bonbons werden verschwinden.

Für mich hat das nichts mit Spekulation zu tun, das ist sammeln mit Spaß und Erfolg – und was erwarten wir? Und diese Art zu sammeln kann keine Blase bilden, die irgendwann platzen könnte, weil das verfügbare Material endlich und nicht vermehrbar ist.
Der Patient "Briefmarkensammeln" liegt schwerkrank danieder. Einiges deutet auf sein Ende hin. Um ihn herum hat sich der gesamte Clan der "Briefmarkenlobby" versammelt. Man ist entsetzt, nur ganz leise grummelnde Unterhaltung. Wie konnte das in nur 40 Jahren so wahnsinnig schnell passieren? Ganz vereinzelte, sehr zaghafte Vorschläge, man solle vielleicht doch einen Arzt hinzuziehen, werden mit einem ebenso leisen, jedoch sehr bestimmtem "das wird doch viel zu teuer" abgeschmettert. Im Übrigen wissen wir doch selbst woran er erkrankt ist. Nochmalige vereinzelte Versuche: "ja, aber, wenn er stirbt, sind wir wirtschaftlich am Ende"! Pessimisten, Schwarzseher! Wenn er überlebt, ist es auch nicht anders - nein wir müssen hoffen, daß er wieder gesund und jung wird und das alles so hinkriegen, daß alles beim Alten bleibt, wir unsere, zugegeben, nicht ganz lauteren, jedoch einträglichen Geschäfte weiter betreiben können. Also laßt uns weiter überlegen - und abwarten - und ein paar von uns sollten immer an seinem Bett bleiben und klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und bet ......
Ja, es ist ja auch wirklich zu schön, wenn man "seine" Käuferschicht, die der jungen, der Spaß-Sammler, so weit hat, daß sie jeden Mist, sei er noch so teuer, sei er noch so unsinnig, unterstützt mit ein paar unsinnigen Werbeslogans, einfach kauft.
Dieser Markt ist wirklich durch und durch krank. Da werden täglich unzählige Male Unwissenheit, Vertrauen und Begeisterung junger und oft auch älterer Menschen einfach mißbraucht und enttäuscht. Motto bei alledem: kommt einer dahinter, dann gibt er eben auf. Na und? Neue kommen doch nach.
Mit dem "Briefmarken-Ratgeber" möchte ich die Basis schaffen, alle Bereiche zu durchleuchten, alles Negative anzuprangern, nach Möglichkeit alle Tricks zu erkennen und zu besprechen. Dazu können, nein, sollten Sie alle beitragen. Beobachten Sie kritisch und melden Sie was Ihnen auffällt.
Der kritische Sammler wird aber auch selbst Positives leben, erleben und entdecken. Und gerade das ist von größtem Interesse und alle sollten es erfahren.
Seien Sie egoistisch: Helfen Sie den Sammlern!
Denken Sie mal über ein zugegeben äußerst einfaches Beispiel nach: von etwas Sammelwürdigem gibt es 1.000 Stück - und 50 Sammler. Klar, sagt da jeder, das ist ein nichts wert, ein billiger Sammelgegenstand. Jetzt sammeln aber 500, der Ein oder Andere hat den Sammelgegenstand 2- oder 3fach, eventuell in unterschiedlichen Varianten, die Nachfrage ist also größer als das Angebot. Die Preise steigen stark. Das macht andere aufmerksam, es kommen weitere Sammler hinzu, die Nachfrage kann nicht mehr gestillt werden, die Preise explodieren.
Nein, das ist nicht die zwangsläufige Entwicklung allen Strebens, aber auch Zwischenstufen machen Spaß. Konzentrieren wir uns also auf Entwicklungsfähiges.
Bei alledem braucht es aber auch und besonders "Wissen", eine weitere wichtige Aufgabe des "Briefmarken-Ratgeber", die, so glaube ich, ideal ergänzt wird durch unser Forum.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die kostenlosen Kleinanzeigen, die ausschließlich auf unsere Hobby ausgerichtet sind und die Bereiche kaufen, tauschen und suchen umfassen, helfen werden, Qualität darzustellen und marktgerechte Preise zu gestalten.
In den meisten Bereichen braucht man das Rad jedoch nicht neu erfinden, da gibt es schon hervorragende Erkenntnisse, die wir alle nutzen sollten. Nur die Auswüchse sollten erkannt und ausgemerzt werden, damit unser Hobby wieder in seiner ganzen Breite Spaß macht.