Grüß Gott, liebe Briefmarkenfreunde !
Eine von vielen Fragen mit Antwort:
Guten Tag, ich bin durch Ihren Film auf Youtube auf diese Seite aufmerksam geworden, aber bei Statements wie \"Klassik sind die ersten Jahre eines bestehenden oder abgeschlossenen Gebietes\" zieht es einem Klassiksammler die Schuhe aus. Auch wenn es wehtut, die ersten Jahre Berlin (abgeschlossen, oder auch Bund, bestehend) sind keine Klassik. Allgemein und international werden Marken vor 1900 als klassisch bezeichnet. In Deutschland werden die Jahre 1872 bis 1900 zum Teil auch als Semiklassik bezeichnet, wegen Gründung des Deutschen Reiches 1872. Diese Abgrenzung ist aber nicht schlüssig, da zeitlich parallele Ausgaben der Altdeutschen Staaten Bayern oder Württemberg der Klassik zugeordnet werden.
Klassische Ausgaben sind übrigens der beste Weg, werterhaltend zu sammeln, das gilt insbesondere auch für England als das Mutterland der Briefmarken.
Sollten Sie sich mit Klassik beschäftigen, müssten sie aber einiges über Qualität lernen, sonst würden wohl z. B. alle Exemplare der blauen Mauritius vernichtet werden.
Im übrigen: Natürlich kann man werterhaltend sammeln, wenn man es nicht tut, kann man aber trotzdem Spaß an seinem Hobby haben.
Ich beschwer mich bei anderen Hobbies ja auch nicht, dass sie Geld kosten.
Und was soll das ganze E-Bay-Gerede? Es gibt seriösere Plattformen, z. B. philasearch.
Viel Erfolg weiterhin mit Ihrer Seite, aber für mich ist das leider nichts.
Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Friemann
Gebietes\" zieht es einem Klassiksammler die Schuhe aus. Auch wenn es wehtut, die ersten Jahre Berlin (abgeschlossen, oder auch Bund, bestehend) sind keine Klassik. Allgemein und international werden Marken vor 1900 als klassisch bezeichnet. In Deutschland werden die Jahre 1872 bis 1900 zum Teil auch als Semiklassik bezeichnet, wegen Gründung des Deutschen Reiches 1872. Diese Abgrenzung ist aber nicht schlüssig, da zeitlich parallele Ausgaben der Altdeutschen Staaten Bayern oder Württemberg der Klassik zugeordnet werden.
Klassische Ausgaben sind übrigens der beste Weg, werterhaltend zu sammeln, das gilt insbesondere auch für England als das Mutterland der Briefmarken.
Sollten Sie sich mit Klassik beschäftigen, müssten sie aber einiges über Qualität lernen, sonst würden wohl z. B. alle Exemplare der blauen Mauritius vernichtet werden.
Im übrigen: Natürlich kann man werterhaltend sammeln, wenn man es nicht tut, kann man aber trotzdem Spaß an seinem Hobby haben.
Ich beschwer mich bei anderen Hobbies ja auch nicht, dass sie Geld kosten.
Und was soll das ganze E-Bay-Gerede? Es gibt seriösere Plattformen, z. B. philasearch.
Viel Erfolg weiterhin mit Ihrer Seite, aber für mich ist das leider nichts.
Mit freundlichen Grüßen,
Dirk Friemann
Antwort:Ich gratuliere zu Ihrer Spezialisierung des Sammelns „Deutscher Klassik“, einem wunderbaren Sammelgebiet. Einem, dem sich der Eine oder Andere Sammler, nach Ihrer Lesart, „moderner Sammelgebiete (ab 1872?) im weiteren Verlauf seines immer erfolgreicher werdenden Berufs- und Sammlerlebens auch zuwenden wird. Ich gebe Ihnen auch darin Recht, daß Investitionen in Spitzenqualitäten (auch) dieses Sammelgebiets eine gute und erfolgversprechende Anlage sind. Auch darin, daß die extrem gehandelten Raritäten unsere Hobbys nicht immer den von mir geforderten Qualitäten entsprechen können.
Eindeutig ist jedoch, daß sich die Geschichte weiterentwickelt, Deutschland eine Reihe geschichtlich relevanter Ereignisse zu verkraften hatte, die auch und besonders die Philatelie, überwiegend absolut nicht immer zu ihrem Vorteil, prägten. Die nun in (namensgeschützte?) „Klassik“, begrenzt auf die jeweils ersten 30 oder 20 Jahre eines Landes, einzuteilen und den Rest als quasi nicht beachtenswert, läßt eine gewisse Überheblichkeit als nicht unwahrscheinlich vermuten. Vielleicht denken Sie mal darüber nach, ob es in den letzten 50 Jahren einen einzigen Briefmarkensammler gab / gibt, der sein tolles Hobby mit der sogenannten „Klassik“ begann.
Es ist für mich eindeutig, daß jedes Sammelgebiet, also nicht nur Sammelland, einen Klassikteil aufweisen kann, ob das, auf Deutschland bezogen, Bund, Berlin, DDR oder Saar ist.
Ein Freund sammelte „Klassik“. 50 Jahre lang kaufte er mit enormem finanziellem Aufwand beim Fachhändler und nutzte dessen Angebote. (Informativ: Das ist Normalware zu günstigeren Preisen! – oder hätte der Händler das konkretisieren, der Kunde das nicht so wörtlich nehmen sollen? Stichwort „Tarnen und Täuschen“). Gesundheitsbedingt wollte er seine Sammlung im Alter verkaufen – ohne Erfolg. Der gleiche Händler bezeichnete diese Sammlung als für sich völlig uninteressant. Viel Spaß gehabt!
Und nicht zuletzt: Natürlich gibt es noch mehr gute Plattformen, aber ebay bietet, wenn sie richtig genutzt wird, die besten Möglichkeiten, einen Sammlermarkt zu etablieren, Briefmarken also untereinander zu kaufen / verkaufen / tauschen, zum tatsächlichen und nicht einem jeglichen Erfolg von vornherein ausschließenden Händlerpreis. Ich bin der Meinung, daß man ausschließlich beste Qualität und die zu einem jeweils annähernd wertentsprechenden Preis sammeln sollte. Für nicht sammelwürdigen Schrott (auch und besonders die fehlerhafte „Klassik“) auch nur einen Cent zu zahlen dagegen ist konsequente Kapitalvernichtung.
Eine meiner häufig ausgesprochenen Empfehlungen ist die, die eigene Sammlung mal pro forma zum Verkauf anzubieten, um zu erfahren, wie sie vom Markt gesehen wird. Ernüchternd!
Freundliche Grüße aus Freiburg
Günther Köpfer
Der Patient "Briefmarkensammeln" liegt schwerkrank danieder. Einiges deutet auf
sein Ende hin. Um ihn herum hat sich der gesamte Clan der "Briefmarkenlobby" versammelt. Man ist entsetzt, nur ganz leise
grummelnde Unterhaltung. Wie konnte das in nur 40 Jahren so wahnsinnig schnell passieren? Ganz vereinzelte, sehr zaghafte
Vorschläge, man solle vielleicht doch einen Arzt hinzuziehen, werden mit einem ebenso leisen, jedoch sehr bestimmtem "das
wird doch viel zu teuer" abgeschmettert. Im Übrigen wissen wir doch selbst woran er erkrankt ist. Nochmalige vereinzelte
Versuche: "ja, aber, wenn er stirbt, sind wir wirtschaftlich am Ende"! Pessimisten, Schwarzseher! Wenn er überlebt, ist
es auch nicht anders - nein wir müssen hoffen, daß er wieder gesund und jung wird und das alles so hinkriegen, daß alles
beim Alten bleibt, wir unsere, zugegeben, nicht ganz lauteren, jedoch einträglichen Geschäfte weiter betreiben können.
Also laßt uns weiter überlegen - und abwarten - und ein paar von uns sollten immer an seinem Bett bleiben und klagen,
hoffen und beten, klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und bet ......
Ja, es ist ja auch wirklich zu schön, wenn man "seine" Käuferschicht, die der jungen, der Spaß-Sammler, so weit hat, daß sie
jeden Mist, sei er noch so teuer, sei er noch so unsinnig, unterstützt mit ein paar unsinnigen Werbeslogans, einfach kauft.
Dieser Markt ist wirklich durch und durch krank. Da werden täglich unzählige Male Unwissenheit, Vertrauen und Begeisterung
junger und oft auch älterer Menschen einfach mißbraucht und enttäuscht. Motto bei alledem: kommt einer dahinter, dann gibt
er eben auf. Na und? Neue kommen doch nach.
Mit dem "Briefmarken-Ratgeber" möchte ich die Basis schaffen, alle Bereiche zu durchleuchten, alles Negative anzuprangern,
nach Möglichkeit alle Tricks zu erkennen und zu besprechen. Dazu können, nein, sollten Sie alle beitragen. Beobachten Sie
kritisch und melden Sie was Ihnen auffällt.
Der kritische Sammler wird aber auch selbst Positives leben, erleben und entdecken. Und gerade das ist von größtem Interesse
und alle sollten es erfahren.
Seien Sie egoistisch: Helfen Sie den Sammlern!
Denken Sie mal über ein zugegeben äußerst einfaches Beispiel nach: von etwas Sammelwürdigem gibt es 1.000 Stück - und
50 Sammler. Klar, sagt da jeder, das ist ein nichts wert, ein billiger Sammelgegenstand. Jetzt sammeln aber 500, der
Ein oder Andere hat den Sammelgegenstand 2- oder 3fach, eventuell in unterschiedlichen Varianten, die Nachfrage ist
also größer als das Angebot. Die Preise steigen stark. Das macht andere aufmerksam, es kommen weitere Sammler hinzu,
die Nachfrage kann nicht mehr gestillt werden, die Preise explodieren.
Nein, das ist nicht die zwangsläufige Entwicklung allen Strebens, aber auch Zwischenstufen machen Spaß. Konzentrieren
wir uns also auf Entwicklungsfähiges.
Bei alledem braucht es aber auch und besonders "Wissen", eine weitere wichtige Aufgabe des "Briefmarken-Ratgeber", die,
so glaube ich, ideal ergänzt wird durch unser Forum.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die kostenlosen Kleinanzeigen, die ausschließlich auf unsere Hobby ausgerichtet sind
und die Bereiche kaufen, tauschen und suchen umfassen, helfen werden, Qualität darzustellen und marktgerechte Preise zu
gestalten.
In den meisten Bereichen braucht man das Rad jedoch nicht neu erfinden, da gibt es schon hervorragende Erkenntnisse,
die wir alle nutzen sollten. Nur die Auswüchse sollten erkannt und ausgemerzt werden, damit unser Hobby wieder in
seiner ganzen Breite Spaß macht.