Briefmarken-Ratgeber
NEU
Guten Morgen, liebe Briefmarkenfreunde !
Eine von vielen Fragen mit Antwort:
Hallo Herr Köpfer, habe eine Frage zur SBZ Marke Nr. 41 Ostsachsen Potschta gestempelt auf Briefumschlag mit Fotoattest Ströh echt und einwandfrei. Nun hat sich neuerdings herausgestellt, das alle gestempelte Marken Fälschungen sind, also nie herausgegeben wurden. Ich meine, es ist eine Sauerei das dies erst jetzt heraus kommt und die Sammler lange betrogen wurden. Würden Sie die Marke jetzt verkaufen, oder noch warten? Ist die Marke somit wertlos geworden? Soll ja im nächsten Michel gestrichen werden und durch römische Ziffern ersetzt werden. Vielen Dank im voraus und Gruß Bernd.

herausgestellt, das alle gestempelte Marken Fälschungen sind, also nie herausgegeben wurden. Ich meine, es ist eine Sauerei das dies erst jetzt heraus kommt und die Sammler lange betrogen wurden. Würden Sie die Marke jetzt verkaufen, oder noch warten? Ist die Marke somit wertlos geworden? Soll ja im nächsten Michel gestrichen werden und durch römische Ziffern ersetzt werden. Vielen Dank im voraus und Gruß Bernd.
Antwort:
Das ist Betrug an den Sammlern und wiederholte sich in regelmäßigen Abständen - und wird das auch in Zukunft tun. Kaum zwei Jahre ist es her, daß der Michel mitteilte, daß man festgestellt habe, daß Doppeldrucke Druckzufälligkeiten seien und deshalb aus dem Katalog gestrichen würden. Das Geschäft damit war "ausgelutscht", die Sammler betrogen, also weg damit. Was haben diese sogenannten Experten denn für ein Wissen, was für eine Berufsauffassung und wie üben sie ihre Verantwortung aus? Die Katalogpreise sind seit der Euro-Einführung (und auch schon Jahre vorher) völlig daneben, ändern sich aber nicht. Warum auch, wenn man den Umfang des Betrugs so wunderbar steuern kann.

Für Sie, Bernd, tut mir das besonders leid, denn was soll so ein manipuliertes Objekt nun noch wert sein? Ich verstehe auch nicht, was nun die Umdeklarierung auf römische Ziffern soll? Ist eine Marke nicht verausgabt, ist sie Druckabfall, hat in Katalogen bzw. bei Sammlern nichts zu suchen, ist nur noch ein buntes Papierchen - wie auch der übrige, von der Briefmarkenlobby verausgabte Schrott.

Mann könnte es Ihnen nicht verübeln, wenn Sie das Stück noch loswerden wollen, es gibt ja noch genug Uninformierte. Aber wohl wäre Ihnen dabei wahrscheinlich nicht.

Auch dieser Fall bestätigt wieder, daß man Briefmarkensammeln konsequent auf offiziell Verausgabtes beschränken sollte - Exoten sind immer undurchsichtig.

Der Patient "Briefmarkensammeln" liegt schwerkrank danieder. Einiges deutet auf sein Ende hin. Um ihn herum hat sich der gesamte Clan der "Briefmarkenlobby" versammelt. Man ist entsetzt, nur ganz leise grummelnde Unterhaltung. Wie konnte das in nur 40 Jahren so wahnsinnig schnell passieren? Ganz vereinzelte, sehr zaghafte Vorschläge, man solle vielleicht doch einen Arzt hinzuziehen, werden mit einem ebenso leisen, jedoch sehr bestimmtem "das wird doch viel zu teuer" abgeschmettert. Im Übrigen wissen wir doch selbst woran er erkrankt ist. Nochmalige vereinzelte Versuche: "ja, aber, wenn er stirbt, sind wir wirtschaftlich am Ende"! Pessimisten, Schwarzseher! Wenn er überlebt, ist es auch nicht anders - nein wir müssen hoffen, daß er wieder gesund und jung wird und das alles so hinkriegen, daß alles beim Alten bleibt, wir unsere, zugegeben, nicht ganz lauteren, jedoch einträglichen Geschäfte weiter betreiben können. Also laßt uns weiter überlegen - und abwarten - und ein paar von uns sollten immer an seinem Bett bleiben und klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und bet ......
Ja, es ist ja auch wirklich zu schön, wenn man "seine" Käuferschicht, die der jungen, der Spaß-Sammler, so weit hat, daß sie jeden Mist, sei er noch so teuer, sei er noch so unsinnig, unterstützt mit ein paar unsinnigen Werbeslogans, einfach kauft.
Dieser Markt ist wirklich durch und durch krank. Da werden täglich unzählige Male Unwissenheit, Vertrauen und Begeisterung junger und oft auch älterer Menschen einfach mißbraucht und enttäuscht. Motto bei alledem: kommt einer dahinter, dann gibt er eben auf. Na und? Neue kommen doch nach.
Mit dem "Briefmarken-Ratgeber" möchte ich die Basis schaffen, alle Bereiche zu durchleuchten, alles Negative anzuprangern, nach Möglichkeit alle Tricks zu erkennen und zu besprechen. Dazu können, nein, sollten Sie alle beitragen. Beobachten Sie kritisch und melden Sie was Ihnen auffällt.
Der kritische Sammler wird aber auch selbst Positives leben, erleben und entdecken. Und gerade das ist von größtem Interesse und alle sollten es erfahren.
Seien Sie egoistisch: Helfen Sie den Sammlern!
Denken Sie mal über ein zugegeben äußerst einfaches Beispiel nach: von etwas Sammelwürdigem gibt es 1.000 Stück - und 50 Sammler. Klar, sagt da jeder, das ist ein nichts wert, ein billiger Sammelgegenstand. Jetzt sammeln aber 500, der Ein oder Andere hat den Sammelgegenstand 2- oder 3fach, eventuell in unterschiedlichen Varianten, die Nachfrage ist also größer als das Angebot. Die Preise steigen stark. Das macht andere aufmerksam, es kommen weitere Sammler hinzu, die Nachfrage kann nicht mehr gestillt werden, die Preise explodieren.
Nein, das ist nicht die zwangsläufige Entwicklung allen Strebens, aber auch Zwischenstufen machen Spaß. Konzentrieren wir uns also auf Entwicklungsfähiges.
Bei alledem braucht es aber auch und besonders "Wissen", eine weitere wichtige Aufgabe des "Briefmarken-Ratgeber", die, so glaube ich, ideal ergänzt wird durch unser Forum.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die kostenlosen Kleinanzeigen, die ausschließlich auf unsere Hobby ausgerichtet sind und die Bereiche kaufen, tauschen und suchen umfassen, helfen werden, Qualität darzustellen und marktgerechte Preise zu gestalten.
In den meisten Bereichen braucht man das Rad jedoch nicht neu erfinden, da gibt es schon hervorragende Erkenntnisse, die wir alle nutzen sollten. Nur die Auswüchse sollten erkannt und ausgemerzt werden, damit unser Hobby wieder in seiner ganzen Breite Spaß macht.