Briefmarken-Ratgeber
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Grüß Gott, liebe Briefmarkenfreunde !
Eine von vielen Fragen mit Antwort:
Meine Frage bezieht sich auf die Zentrierung des Druckbildes bei Briefmarken. In den Bewertungshinweisen und den Qualitätsstufen des Michel-Kataloges findet man überall die Aussage: Der Preis gilt nur für gut zentrierte Stücke. In meinen Augen finde ich diese Aussage irreführend, da dieser Druckgang nun einmal zu diesen Marken geführt hat und diese wie die perfekt zentrierten an den Postschaltern zu erwerben waren. Deshalb können diese doch nicht als minderwertig angesehen werden? z.B. besitze ich einige Marken die sogar verzähnt sind, vom BPP-Prüfer aber tiefstgeprüft wurden. Gerade in diesen Stücken liegt doch auch der Reiz des Sammelns, da dies aufzeigt, das eben nicht immer alles bei der Herstellung glatt läuft und das sich auch Fehler einschleichen können.
Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema?

Aussage: Der Preis gilt nur für gut zentrierte Stücke. In meinen Augen finde ich diese Aussage irreführend, da dieser Druckgang nun einmal zu diesen Marken geführt hat und diese wie die perfekt zentrierten an den Postschaltern zu erwerben waren. Deshalb können diese doch nicht als minderwertig angesehen werden? z.B. besitze ich einige Marken die sogar verzähnt sind, vom BPP-Prüfer aber tiefstgeprüft wurden. Gerade in diesen Stücken liegt doch auch der Reiz des Sammelns, da dies aufzeigt, das eben nicht immer alles bei der Herstellung glatt läuft und das sich auch Fehler einschleichen können. Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema?
Antwort:
Der kritische Sammler findet im Michel Wiedersprüche im Dutzend. So z.B., daß Rollenmarken auch mit beschädigter Zähnung sammelwürdig seien, Ausgabevarianten einfach unterschlagen werden, Sammlerpost als "philatelistisch beeinflußt" dargestellt wird und die Jahresgaben des Philatelistenverbandes (für wen bemüht der sich eigentlich)und all das Machwerk dagegen als katalogwürdig (ist zwischenzeitlich, offensichtlich als zu peinlich erkannt, revidiert worden). Wenn man mal verinnerlicht hat, für wen dieser Katalog gemacht ist, nämlich für den Handel, dann versteht, nein das ist falsch, erkennt man die Manipulationen zu Lasten von uns Sammler. Sie haben zu 100 % recht: Eine dezentrierte Marke ist sogar eher sammelwürdiger als eine absolut zentrierte. Im Übrigen sind wir Briefmarkensammler die Philatelie und nicht die, die mit uns Geschäfte machen möchten.
Der Patient "Briefmarkensammeln" liegt schwerkrank danieder. Einiges deutet auf sein Ende hin. Um ihn herum hat sich der gesamte Clan der "Briefmarkenlobby" versammelt. Man ist entsetzt, nur ganz leise grummelnde Unterhaltung. Wie konnte das in nur 40 Jahren so wahnsinnig schnell passieren? Ganz vereinzelte, sehr zaghafte Vorschläge, man solle vielleicht doch einen Arzt hinzuziehen, werden mit einem ebenso leisen, jedoch sehr bestimmtem "das wird doch viel zu teuer" abgeschmettert. Im Übrigen wissen wir doch selbst woran er erkrankt ist. Nochmalige vereinzelte Versuche: "ja, aber, wenn er stirbt, sind wir wirtschaftlich am Ende"! Pessimisten, Schwarzseher! Wenn er überlebt, ist es auch nicht anders - nein wir müssen hoffen, daß er wieder gesund und jung wird und das alles so hinkriegen, daß alles beim Alten bleibt, wir unsere, zugegeben, nicht ganz lauteren, jedoch einträglichen Geschäfte weiter betreiben können. Also laßt uns weiter überlegen - und abwarten - und ein paar von uns sollten immer an seinem Bett bleiben und klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und bet ......
Ja, es ist ja auch wirklich zu schön, wenn man "seine" Käuferschicht, die der jungen, der Spaß-Sammler, so weit hat, daß sie jeden Mist, sei er noch so teuer, sei er noch so unsinnig, unterstützt mit ein paar unsinnigen Werbeslogans, einfach kauft.
Dieser Markt ist wirklich durch und durch krank. Da werden täglich unzählige Male Unwissenheit, Vertrauen und Begeisterung junger und oft auch älterer Menschen einfach mißbraucht und enttäuscht. Motto bei alledem: kommt einer dahinter, dann gibt er eben auf. Na und? Neue kommen doch nach.
Mit dem "Briefmarken-Ratgeber" möchte ich die Basis schaffen, alle Bereiche zu durchleuchten, alles Negative anzuprangern, nach Möglichkeit alle Tricks zu erkennen und zu besprechen. Dazu können, nein, sollten Sie alle beitragen. Beobachten Sie kritisch und melden Sie was Ihnen auffällt.
Der kritische Sammler wird aber auch selbst Positives leben, erleben und entdecken. Und gerade das ist von größtem Interesse und alle sollten es erfahren.
Seien Sie egoistisch: Helfen Sie den Sammlern!
Denken Sie mal über ein zugegeben äußerst einfaches Beispiel nach: von etwas Sammelwürdigem gibt es 1.000 Stück - und 50 Sammler. Klar, sagt da jeder, das ist ein nichts wert, ein billiger Sammelgegenstand. Jetzt sammeln aber 500, der Ein oder Andere hat den Sammelgegenstand 2- oder 3fach, eventuell in unterschiedlichen Varianten, die Nachfrage ist also größer als das Angebot. Die Preise steigen stark. Das macht andere aufmerksam, es kommen weitere Sammler hinzu, die Nachfrage kann nicht mehr gestillt werden, die Preise explodieren.
Nein, das ist nicht die zwangsläufige Entwicklung allen Strebens, aber auch Zwischenstufen machen Spaß. Konzentrieren wir uns also auf Entwicklungsfähiges.
Bei alledem braucht es aber auch und besonders "Wissen", eine weitere wichtige Aufgabe des "Briefmarken-Ratgeber", die, so glaube ich, ideal ergänzt wird durch unser Forum.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die kostenlosen Kleinanzeigen, die ausschließlich auf unsere Hobby ausgerichtet sind und die Bereiche kaufen, tauschen und suchen umfassen, helfen werden, Qualität darzustellen und marktgerechte Preise zu gestalten.
In den meisten Bereichen braucht man das Rad jedoch nicht neu erfinden, da gibt es schon hervorragende Erkenntnisse, die wir alle nutzen sollten. Nur die Auswüchse sollten erkannt und ausgemerzt werden, damit unser Hobby wieder in seiner ganzen Breite Spaß macht.