Briefmarken-Ratgeber
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Grüß Gott, liebe Briefmarkenfreunde !
Eine von vielen Fragen mit Antwort:
Hallo Herr Köpfer, sie haben es geschafft: Briefmarkensammeln macht wieder Spaß. Sogar dafür Geld auszugeben macht keine Gewissensbisse, da man weiß, für was man es ausgibt. Nur die Aufbewahrung, die "Verwaltung" macht mir Probleme. Ich habe gerade eine schöne Teilsammlung gekauft, die ich nun nur mit aufwändigem und spaßlosem Umstecken einsortieren kann. Gibts da keine gescheite Lösung? Wie machen Sie das?

Grüsse

Jörg

Nur die Aufbewahrung, die "Verwaltung" macht mir Probleme. Ich habe gerade eine schöne Teilsammlung gekauft, die ich nun nur mit aufwändigem und spaßlosem Umstecken einsortieren kann. Gibts da keine gescheite Lösung? Wie machen Sie das? Grüsse Jörg
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Antwort:
Ich gehe davon aus, dass Sie in gebundenen Steckalben sammeln. Das bedeutet, dass Sie entweder genügend Platz für das Wachstum Ihrer Sammlung bereit halten müssen, was aber platzmäßig und zeitlich gar nicht vorherzusehen ist, oder müssen mit schöner Regelmäßigkeit alles umstecken um erneut Platz für weitere Veränderungen bereitstellen.

Dieser Tage habe ich im Fernsehen eine Doku über ein Hamburger Auktionshaus gesehen, in der es unter anderem um einen Briefmarkennachlaß ging, der fast eine ganze Wohnung füllte. Der Auktionator meinte, das könne er unmöglich diversifizieren und müsse es wohl in großen Chargen anbieten – was dann letztendlich, zum Vorteil der Käufer, also Nachteil der Verkäufer auch geschah. Denken Sie mal darüber nach.

Den beiden Problemen (Umstecken oder auktionswürdige Teile finden und herausnehmen) kann man begegnen, in dem man die Einzelblatt-Einsteckvariante wählt, die jederzeit eine Neuordnung maximal einer Seite möglich macht. So ist auch, wenn man sich auf ein Gebiet beschränkt, eine optimale Darstellung möglich, wenn man möchte, postfrisch, gestempelt sowie Briefe und Ganzsachen zusammen, also ganz dicht beieinander und somit jederzeit leicht anschaubar. Das Auge sammelt mit!

Ich beziehe diese Einzelblätter (Leuchtturm) in Einheiten á 5 Stück übers Internet bei Prophila, habe allerdings auf die ebenfalls dort angebotenen Ringbinder, die keine Stabilität haben, verzichtet. Karstadt bietet einen großen und stabilen Ringbinder (schwarz und rot) von der Firma S.O.H.O., in den bis ca. 30 Doppelseiten passen. Sehr empfehlenswert!

Übrigens habe ich größere Mengen der Einzelblätter bestellt, wodurch ein wesentlich günstigerer Preis erzielt wurde – und das Thema Unterbringung für längere Zeit gelöst ist.
Der Patient "Briefmarkensammeln" liegt schwerkrank danieder. Einiges deutet auf sein Ende hin. Um ihn herum hat sich der gesamte Clan der "Briefmarkenlobby" versammelt. Man ist entsetzt, nur ganz leise grummelnde Unterhaltung. Wie konnte das in nur 40 Jahren so wahnsinnig schnell passieren? Ganz vereinzelte, sehr zaghafte Vorschläge, man solle vielleicht doch einen Arzt hinzuziehen, werden mit einem ebenso leisen, jedoch sehr bestimmtem "das wird doch viel zu teuer" abgeschmettert. Im Übrigen wissen wir doch selbst woran er erkrankt ist. Nochmalige vereinzelte Versuche: "ja, aber, wenn er stirbt, sind wir wirtschaftlich am Ende"! Pessimisten, Schwarzseher! Wenn er überlebt, ist es auch nicht anders - nein wir müssen hoffen, daß er wieder gesund und jung wird und das alles so hinkriegen, daß alles beim Alten bleibt, wir unsere, zugegeben, nicht ganz lauteren, jedoch einträglichen Geschäfte weiter betreiben können. Also laßt uns weiter überlegen - und abwarten - und ein paar von uns sollten immer an seinem Bett bleiben und klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und bet ......
Ja, es ist ja auch wirklich zu schön, wenn man "seine" Käuferschicht, die der jungen, der Spaß-Sammler, so weit hat, daß sie jeden Mist, sei er noch so teuer, sei er noch so unsinnig, unterstützt mit ein paar unsinnigen Werbeslogans, einfach kauft.
Dieser Markt ist wirklich durch und durch krank. Da werden täglich unzählige Male Unwissenheit, Vertrauen und Begeisterung junger und oft auch älterer Menschen einfach mißbraucht und enttäuscht. Motto bei alledem: kommt einer dahinter, dann gibt er eben auf. Na und? Neue kommen doch nach.
Mit dem "Briefmarken-Ratgeber" möchte ich die Basis schaffen, alle Bereiche zu durchleuchten, alles Negative anzuprangern, nach Möglichkeit alle Tricks zu erkennen und zu besprechen. Dazu können, nein, sollten Sie alle beitragen. Beobachten Sie kritisch und melden Sie was Ihnen auffällt.
Der kritische Sammler wird aber auch selbst Positives leben, erleben und entdecken. Und gerade das ist von größtem Interesse und alle sollten es erfahren.
Seien Sie egoistisch: Helfen Sie den Sammlern!
Denken Sie mal über ein zugegeben äußerst einfaches Beispiel nach: von etwas Sammelwürdigem gibt es 1.000 Stück - und 50 Sammler. Klar, sagt da jeder, das ist ein nichts wert, ein billiger Sammelgegenstand. Jetzt sammeln aber 500, der Ein oder Andere hat den Sammelgegenstand 2- oder 3fach, eventuell in unterschiedlichen Varianten, die Nachfrage ist also größer als das Angebot. Die Preise steigen stark. Das macht andere aufmerksam, es kommen weitere Sammler hinzu, die Nachfrage kann nicht mehr gestillt werden, die Preise explodieren.
Nein, das ist nicht die zwangsläufige Entwicklung allen Strebens, aber auch Zwischenstufen machen Spaß. Konzentrieren wir uns also auf Entwicklungsfähiges.
Bei alledem braucht es aber auch und besonders "Wissen", eine weitere wichtige Aufgabe des "Briefmarken-Ratgeber", die, so glaube ich, ideal ergänzt wird durch unser Forum.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die kostenlosen Kleinanzeigen, die ausschließlich auf unsere Hobby ausgerichtet sind und die Bereiche kaufen, tauschen und suchen umfassen, helfen werden, Qualität darzustellen und marktgerechte Preise zu gestalten.
In den meisten Bereichen braucht man das Rad jedoch nicht neu erfinden, da gibt es schon hervorragende Erkenntnisse, die wir alle nutzen sollten. Nur die Auswüchse sollten erkannt und ausgemerzt werden, damit unser Hobby wieder in seiner ganzen Breite Spaß macht.