Briefmarken-Ratgeber
NEU
Guten Morgen, liebe Briefmarkenfreunde !
Eine von vielen Fragen mit Antwort:
Werter Herr Köpfer,
ich hatte Ihnen schon vor einigen Jahren einmal meine Ansichten hinsichtlich des Qualitätsbewusstseins einiger Sammlerfreunde zugesandt.
Nun war ich letzte Woche auf der sogenannten Briefmarken - "Messe" in München. Ich war enttäuscht! Man hätte ehrlichkeitshalber von einer Händlerverkaufs - Veranstaltung, denn von einer Messe berichten sollen. Als ich einen alten Sammler am Händlerstand sah, wie er mit seinen bloßen Fingern die dargebotenen Blöcke antatschte, habe ich mich angewidert abgewandt. Es hätte wohl keinen Sinn gehabt, ihn daraufhin anzusprechen - das hätte er nicht verstanden!

Nun habe ich allerdings eine Frage an Sie: Mich beunruhigt die sogenannte Weichmacher - Thematik. Ich hatte mir in den 90 er Jahren etliche Einsteckalben mit schwarzem Karton und den entsprechenden Klarsichttaschen zugelegt. Eine entschiedene Auskunft hierüber, blieb mir auf der genannten Veranstaltung versagt. Nun, wäre es nicht vielleicht besser, auf Alben mit weissen Seiten und Pergamin umzusteigen? Für eine Auskunft Ihrerseits, wäre ich Ihnen verbunden.
Mit freundlichem Gruss
Th.Weiss

letzte Woche auf der sogenannten Briefmarken - "Messe" in München. Ich war enttäuscht! Man hätte ehrlichkeitshalber von einer Händlerverkaufs - Veranstaltung, denn von einer Messe berichten sollen. Als ich einen alten Sammler am Händlerstand sah, wie er mit seinen bloßen Fingern die dargebotenen Blöcke antatschte, habe ich mich angewidert abgewandt. Es hätte wohl keinen Sinn gehabt, ihn daraufhin anzusprechen - das hätte er nicht verstanden! Nun habe ich allerdings eine Frage an Sie: Mich beunruhigt die sogenannte Weichmacher - Thematik. Ich hatte mir in den 90 er Jahren etliche Einsteckalben mit schwarzem Karton und den entsprechenden Klarsichttaschen zugelegt. Eine entschiedene Auskunft hierüber, blieb mir auf der genannten Veranstaltung versagt. Nun, wäre es nicht vielleicht besser, auf Alben mit weissen Seiten und Pergamin umzusteigen? Für eine Auskunft Ihrerseits, wäre ich Ihnen verbunden. Mit freundlichem Gruss Th.Weiss
Antwort:
Ich habe Ihre Mail in einigen Passagen "entschärft". 60 Jahre bewußt falscher, täuschender, betrügerischer, ja, krimineller Informationen haben natürlich Spuren hinterlassen. Tiefe Spuren, die man aus vielen Sammlern nicht mehr herausbekommt. In vielen Fällen glauben desinformierte Sammler nach wie vor richtig zu handeln - und werden dabei von einer mafiösen Interessengruppe nach wie vor über den Tisch gezogen. Da ist gegenüber diesen Sammlern eher Mitleid als Wut bzw. Verachtung angebracht.

Der zweite Punkt, die Feststellung, Messen seien Händler-Verkaufs-Veranstaltungen, trifft, das habe ich schon oft geschrieben, diese Veranstaltungen genau. Lustig ist, daß sich die auszubeutenden "Sammler" völlig selbständig und freiwillig zur "Schlachtbank" begeben. Schade, daß nur so wenige darüber nachdenken, was dort mit ihnen geschieht.

Bezüglich der Weichmacher habe ich gerade eine Frage beantwortet. Ergänzend vielleicht noch die Vermutung, daß es im Prinzip wohl egal ist, ob man weiße oder schwarze Blätter präferiert.

Der Patient "Briefmarkensammeln" liegt schwerkrank danieder. Einiges deutet auf sein Ende hin. Um ihn herum hat sich der gesamte Clan der "Briefmarkenlobby" versammelt. Man ist entsetzt, nur ganz leise grummelnde Unterhaltung. Wie konnte das in nur 40 Jahren so wahnsinnig schnell passieren? Ganz vereinzelte, sehr zaghafte Vorschläge, man solle vielleicht doch einen Arzt hinzuziehen, werden mit einem ebenso leisen, jedoch sehr bestimmtem "das wird doch viel zu teuer" abgeschmettert. Im Übrigen wissen wir doch selbst woran er erkrankt ist. Nochmalige vereinzelte Versuche: "ja, aber, wenn er stirbt, sind wir wirtschaftlich am Ende"! Pessimisten, Schwarzseher! Wenn er überlebt, ist es auch nicht anders - nein wir müssen hoffen, daß er wieder gesund und jung wird und das alles so hinkriegen, daß alles beim Alten bleibt, wir unsere, zugegeben, nicht ganz lauteren, jedoch einträglichen Geschäfte weiter betreiben können. Also laßt uns weiter überlegen - und abwarten - und ein paar von uns sollten immer an seinem Bett bleiben und klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und beten, klagen, hoffen und bet ......
Ja, es ist ja auch wirklich zu schön, wenn man "seine" Käuferschicht, die der jungen, der Spaß-Sammler, so weit hat, daß sie jeden Mist, sei er noch so teuer, sei er noch so unsinnig, unterstützt mit ein paar unsinnigen Werbeslogans, einfach kauft.
Dieser Markt ist wirklich durch und durch krank. Da werden täglich unzählige Male Unwissenheit, Vertrauen und Begeisterung junger und oft auch älterer Menschen einfach mißbraucht und enttäuscht. Motto bei alledem: kommt einer dahinter, dann gibt er eben auf. Na und? Neue kommen doch nach.
Mit dem "Briefmarken-Ratgeber" möchte ich die Basis schaffen, alle Bereiche zu durchleuchten, alles Negative anzuprangern, nach Möglichkeit alle Tricks zu erkennen und zu besprechen. Dazu können, nein, sollten Sie alle beitragen. Beobachten Sie kritisch und melden Sie was Ihnen auffällt.
Der kritische Sammler wird aber auch selbst Positives leben, erleben und entdecken. Und gerade das ist von größtem Interesse und alle sollten es erfahren.
Seien Sie egoistisch: Helfen Sie den Sammlern!
Denken Sie mal über ein zugegeben äußerst einfaches Beispiel nach: von etwas Sammelwürdigem gibt es 1.000 Stück - und 50 Sammler. Klar, sagt da jeder, das ist ein nichts wert, ein billiger Sammelgegenstand. Jetzt sammeln aber 500, der Ein oder Andere hat den Sammelgegenstand 2- oder 3fach, eventuell in unterschiedlichen Varianten, die Nachfrage ist also größer als das Angebot. Die Preise steigen stark. Das macht andere aufmerksam, es kommen weitere Sammler hinzu, die Nachfrage kann nicht mehr gestillt werden, die Preise explodieren.
Nein, das ist nicht die zwangsläufige Entwicklung allen Strebens, aber auch Zwischenstufen machen Spaß. Konzentrieren wir uns also auf Entwicklungsfähiges.
Bei alledem braucht es aber auch und besonders "Wissen", eine weitere wichtige Aufgabe des "Briefmarken-Ratgeber", die, so glaube ich, ideal ergänzt wird durch unser Forum.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die kostenlosen Kleinanzeigen, die ausschließlich auf unsere Hobby ausgerichtet sind und die Bereiche kaufen, tauschen und suchen umfassen, helfen werden, Qualität darzustellen und marktgerechte Preise zu gestalten.
In den meisten Bereichen braucht man das Rad jedoch nicht neu erfinden, da gibt es schon hervorragende Erkenntnisse, die wir alle nutzen sollten. Nur die Auswüchse sollten erkannt und ausgemerzt werden, damit unser Hobby wieder in seiner ganzen Breite Spaß macht.